Veranstaltung: | Kreisversammlung (15. Januar 2020) |
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Tagesordnungspunkt: | 2. Verabschiedung Wahlprogramm |
Status: | Beschluss |
Beschluss durch: | Martin Both |
Beschlossen am: | 15.01.2020 |
Eingereicht: | 10.12.2019, 18:53 |
Wohnen Sozial, gerecht, für uns alle
Text
Wohnen in angemessener Form ist ein Menschenecht. So ist es zwingend geboten,
dass der Staat die Grundvoraussetzungen für ein menschenwürdiges Dasein sichert.
Das zu garantierende "Existenzminimum" umfasst auch das Wohnen. Entsprechende
Ansprüche verankert und konkretisiert das Sozialrecht. Beim Erfüllen dieser
Grundansprüche ist auch der Landkreis gefordert, vor allem auch um
Obdachlosigkeit nicht zum alleinigen Problem der Kommunen werden zu lassen. Wir
Grüne setzen uns deshalb ein:
- für die konsequente Schaffung neuen, bezahlbaren Wohnraums auch durch die
kreiseigene Wohnungsbaugesellschaft. Maßnahmen sollten dabei über
notwendigste Maßnahmen hinausgehen.
- für eine konsequente Feststellung von Wohnungsleerständen vor allem an
sozialen Brennpunkten und eine damit verbundene konsequente Beratung von
Eigentümern und sonstigen Vermietern, um Potentiale auch für kurzfristige
Mietverhältnisse zu erschließen
- für die verlängerte Nutzung von ursprünglich für Asylbewerber angemieteten
Unterkünften, die nicht mehr gebraucht werden, oder bei denen Verträge
auslaufen. Zur Vermeidung von Obdachlosigkeit sollten anerkannte oder
geduldete Flüchtlinge auf Zeit möglichst unbürokratisch dort weiter
untergebracht werden können, besonders da, wo Vermieter keinen Eigenbedarf
anmelden.
Gemeinschaftliches Bauen, gemeinwohlorientierte Wohnungswirtschaft,
Werkswohnungsbau, Baugemeinschaften und vielfältige Wohnformen geben
unterstützenswerte, innovative Impulse für eine soziale Stadtentwicklung. Eine
Schlüsselrolle bei der Schaffung bezahlbaren Wohnraums kommt Städten und
Gemeinden zu, aber gerade mittlere und kleinere Kommunen können innovative
Formen der Entwicklung von Wohnraum personell und fachlich nicht aufgreifen. Wir
wollen die Kommunen im Landkreise durch eine Aufwertung der bestehenden
Wohnungsbaugesellschaft mit deutlich erweiterten Aufgaben dabei unterstützen
Wohnungsneubau zu gestalten, indem wir entsprechende Angebote machen, von der
Beratung über neue Fördermodelle und Wohnformen, sinnvollen Planung unter
Beachtung der kommunalen Entwicklungspläne, bis hin zur Realisierung von
Mehrgenerationen-Wohnen, Pflege- oder Demenz-WGs mit hoher Lebensqualität und
sozialer Einbindung für jede Altersgruppe. So könnte der Landkreis den Gemeinden
sinnvolle Alternativen zum Verkauf von gemeindlichen Flächen an private
Investoren anbieten.
Das größte Problem für die Wohnbaugesellschaft ist das Finden geeigneter
Grundstücke. Hier muss sich die Wohnbaugesellschaft für eine neue Zusammenarbeit
mit den Gemeinden öffnen und den Gemeinden eventuell weitere Rechte, z.B. bei
der Belegung einräumen. Die Bauweise ist solider, ökologischer Standard. Die
Umrüstung auf erneuerbarer Energie in den bestehenden Liegenschaften wurde durch
uns immer wieder angemahnt und muss unverzüglich durchgeführt werden, z.B, die
Solarthermie- Anlage in dem Bestandsgebäude in Wasserburg.
Moderne Wohnkonzepte für bezahlbaren Wohnraum
Damit Wohnraum bezahlbar bleibt wollen wir Grüne Wohnkonzepte ermöglichen, die
den Kostenfaktor Grund-und Boden berücksichtigen, und angepassten Wohnraum für
die vielen verschiedenen Lebenslagen bietet. Wohngebiete, in denen Flächen
gepachtet werden können um z.B. ein Tiny House aufzustellen, oder mobile
Holzbaumodule zu errichten sind ein probates Mittel Menschen bezahlbares Wohnen
zu ermöglichen.